www.diakonischeswerk-frankfurt.de

Ehrenamtliche

Unsere z.Zt. rund 60 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen aus allen Berufen und Altersgruppen. Sie sind z.B. Hausfrau, Bankangestellter, Lehrerin, Rentner, Krankenschwester oder Sekretärin und sind zwischen 35 und 70 Jahre alt.
Was motiviert diese Menschen, bei der TelefonSeelsorge mitzuarbeiten? Hier einige Antworten:

Frau P., 61, Redakteurin in Altersteilzeit

seit 2 ½ Jahren dabei

„Oft werde ich gefragt, ob Telefonseelsorge nicht sehr anstrengend und obendrein deprimierend sei. Ich finde: nein. Man bekommt so viel von den Anrufenden: Vertrauen, Zuwendung – eben das, was ich ihnen auch geben möchte. Ich habe viel gelernt in meiner Zeit bei der TS: wie traurig, wie arm, wie krank und wie allein viele Menschen sind. Ihnen etwas Nähe geben zu können, ist ein gutes Gefühl. Die Probleme und manchmal schweren Erfahrungen, die es natürlich auch gibt, arbeiten wir gemeinsam in der Supervision auf – auch das sind wichtige Erfahrungen für mich.“

Frau H.
Sekretärin in Ruhestand

seit 3 Jahren dabei

„Vor vielen Jahren hatte ich während einer Ehekrise in großer Verzweiflung die Telefonseelsorge angerufen und dort soviel Trost und Ermutigung bekommen, dass ich gut alleine zurechtkam. Diese Erfahrung habe ich nie vergessen und so war es für mich ein großes Bedürfnis, später anderen Menschen zu helfen, die in Not sind.
Als ich die Entscheidung traf in Vorruhestand zu gehen, habe ich mich bei der Telefonseelsorge als ehrenamtliche Mitarbeiterin beworben.
In der Ausbildung habe ich das nötige Handwerk gelernt und Unterstützung durch erfahrene Kolleginnen erhalten. Es macht mir jetzt – nach 3 Jahren - immer wieder Freude, durch aktives Zuhören andere Menschen zu begleiten. Die regelmäßige Supervision und Fortbildungen ermutigen mich und außerdem habe ich einen neuen sympathischen Kollegenkreis gefunden.“

Frau S.
Sekretärin


seit 10 Jahren dabei

„Anfangs dachte ich, etwas Selbstloses machen zu wollen, für Andere da sein -- ein Ehrenamt. Dann bemerkte ich, dass ich sehr viel bei dieser Tätigkeit zurückbekomme, das mir im Alltag hilft: einen Weg finden, um mit dem Anderen in Kontakt zu treten, zuhören, Gefühle wahrnehmen, Selbsterfahrung. Und jetzt? Jetzt ist es nicht mehr ganz so selbstlos.“

Frau T., 59 Jahre Erwachsenen-Pädagogin

seit 15 Jahren dabei

„Die Arbeit bei der TS stellt für mich ein gelungenes Gleichgewicht von Geben und Nehmen dar. Ein 'gelungenes' Gespräch trägt auch mich ein Stückchen weiter. Die Kraft, die die Anrufenden von mir erhalten, erneuert sich im Austausch mit den KollegInnen und in der Supervision. Meine 'Zuhörkultur' leistet mir auch in anderen Bereichen des Privatlebens und des Alltags wertvolle Dienste, z. B. als nachweisbare Schlüsselqualifikation bei einer Bewerbung. Und - das Beste von allem: die TS ist für mich ein immer währender Lernprozess.“

Frau L., 70 Jahre

seit 19 Jahren dabei

„Seit 19 Jahren arbeite ich - noch immer gern - ehrenamtlich bei der TelefonSeelsorge, mit offenem Ohr für die Probleme und Nöte meiner Mitmenschen. Spannend für mich ist z.B. zu erleben, wie Themen unserer Zeit Reaktionen bei den Anrufenden auslösen und welche Auswirkungen die Politik und die Wandlungen in unserer Gesellschaft auf das persönlichen Leben der Anrufenden haben. „

Frau H., 68 Jahre Ehemalige leitende Angestellte

seit 14 Jahren dabei

„Ich befand mich in einer sehr guten Phase meines Lebens als ich mich entschloss bei der TS mit zu arbeiten: harmonische Beziehung, erfolgreich im Beruf, die Auslandsjahre lagen hinter mir in denen ich viel erlebt hatte. Ich wollte mit meiner Lebenserfahrung und Zufriedenheit Hilfe zur Selbsthilfe leisten.
Noch heute ist die Arbeit am Telefon spannend und ich neugierig auf die Menschen. Es ist ein stetes Geben und Nehmen das mich immer noch befriedigt und auch zur Selbstreflexion anregt. Unsicherheiten werden durch eine qualifizierte Supervision aufgefangen und die Fortbildung ist sehr professionell und hilfreich.“

Frau T., 48 Jahre
Creativdirektorin a.D.

seit 2 Jahren dabei

„Ich arbeite gern bei der TS, denn sie ermöglicht mir, meinen Anspruch von praktizierter Nächstenliebe zu erfüllen. Und das ohne bigott zu sein oder fromm zu tun. Ich kann meine weltlichen Schuhe anbehalten und gemeinsam mit anderen Menschen versuchen, das Hier und Jetzt besser zu verstehen. Bei der TS zählt Echtheit, Empathie und ein klarer Mit-Menschen-Verstand.
Meine Motivation zur Mitarbeit? Den unschätzbaren Wert von Wertneutralität beim aktiven Zuhören zu erleben. Ich kann helfen, unterstützen, zur Seite stehen und kann dabei durchaus etwas über mich selbst erfahren: je nach dem, wie gut es mir gelingt, mich dem Gegenüber und seinem Thema neutral und unvoreingenommen zu nähern. So lerne ich, über meinen Tellerrand hinaus zu blicken und mich für Neues, Anderes, Fremdes, Verborgenes zu öffnen. Das fordert – und hält fit.
Meine schönste Erfahrung aus den Gesprächen mit AnruferInnen und KollegInnen: es tut gut, seine Sorgen, Gedanken und Gefühle mit einem verständigen, kritischen Gegenüber zu teilen. Immer wieder erlebe ich, wie schwer dieses „Sich-Öffnen“ fällt und wie leicht ein gutes Gespräch entsteht, wenn es einmal gelungen ist. So wird aus Einsamkeit Gemeinsamkeit, Mit-Menschlichkeit – gemacht von ganz normalen Du- und-Ichs.“

copyright 2024 by Diakonisches Werk für Frankfurt am Main | Impressum