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Frühförderung
für blinde und sehbehinderte Kinder

Hintergrund

Mädchen mit VaterSehen entwickelt sich

Erst im Alltag zeigt sich, was ein Kind erkennen kann. Nach der Geburt ist die Sehfähigkeit noch lange nicht voll ausgebildet. Die Entwicklung wird erst durch die Aufnahme von visuellen Reizen aus der Umwelt angeregt. Hier setzt die Pädagogische Frühförderung an. „ Sie richtet ihren Schwerpunkt auf das dem Kinde innewohnende Entwicklungspotential. Entwicklung bedeutet, Fähigkeiten zu entdecken, sie zu üben und zu variieren und die dadurch gewonnenen Handlungsspielräume als Grundlage für weitere Lernschritte nutzen zu können.“
Dabei schafft Frühförderung ein Umfeld, das dem Kind die Möglichkeit bietet, seine visuelle Entwicklung anzuregen und seine eigenen Kräfte zu mobilisieren. Die Erfahrung zeigt, dass auch Kinder mit geringen Sehfähigkeiten ein visuelles Entwicklungspotential besitzen können, wenn sie Hilfestellung zum Sehen bekommen. Licht, starke Kontraste, leuchtende Farben und die Größe der Gegenstände spielen eine wichtige Rolle. Taschenlampen, leuchtendes oder beleuchtetes Spielmaterial, glitzernd oder in Neonfarben, sowie Dias im abgedunkelten Raum bieten Möglichkeiten.

Jedes Kind entwickelt eigene Strategien

„Wenn Mama rote Hosen trägt und Papa Jeans, dann merke ich mir das und muss mich nicht mehr den ganzen Tag anstrengen, um ihre Gesichter zu unterscheiden.“ Der Satz der dreijährigen Lilly bringt es auf den Punkt: Jedes Kind entwickelt ganz eigene Strategien zur Kompensation und Alltagsbewältigung. Kleine Veränderungen im Alltag, wie beispielsweise kontrastreiche und deutlich andere Kleidung, können eine Hilfe sein. Je mehr ein Kind sich merken kann, je mehr es mit anderen Sinnen kompensieren kann, umso weniger ist es im Alltag in seinen Möglichkeiten eingeschränkt.

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